Die Migration in die Hybrid Cloud bedeutet einen strategischen Wandel in der Art und Weise, wie Unternehmen ihre IT-Infrastruktur verwalten. Es geht nicht nur darum, Workloads in die Cloud zu verlagern, sondern auch darum, das richtige Gleichgewicht zwischen lokalen Ressourcen und Cloud-Services zu finden. Durch die Einführung einer Hybrid-Cloud-Architektur können Unternehmen die Vorteile des Cloud-Computings wie Agilität und Skalierbarkeit nutzen, während sie weiterhin die Kontrolle über sensible Daten und kritische Systeme in ihren eigenen Rechenzentren behalten.
Bei der Migration in die Hybrid Cloud stehen Unternehmen je nach ihren Anforderungen und Prioritäten mehrere Strategien zur Auswahl:
1. Rehosting („Lift & Shift“)
Bei diesem Ansatz werden Anwendungen und Daten aus der lokalen Infrastruktur in die Cloud migriert, ohne wesentliche Änderungen an der Architektur oder am Code vorzunehmen. Rehosting bietet zwar einen schnellen und unkomplizierten Migrationsweg, kann aber die Vorteile von Cloud-nativen Technologien möglicherweise nicht voll ausschöpfen.
2. Replatforming
Diese Strategie, die auch als „Lift, Tinker & Shift“ bezeichnet wird, beinhaltet geringfügige Anpassungen an Anwendungen, um sie für die Cloud-Umgebung zu optimieren. Dies kann die Containerisierung, das Refactoring bestimmter Komponenten oder die Nutzung von Platform-as-a-Service-Angeboten (PaaS) beinhalten, um Skalierbarkeit und Resilienz zu verbessern.
3. Repurchasing
In manchen Fällen kann es kosteneffizienter oder praktischer sein, bestehende lokale Systeme durch cloudbasierte Alternativen zu ersetzen. Bei dieser Strategie werden Cloud-Services und -Lösungen evaluiert, die im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ähnliche oder verbesserte Funktionen bieten.
4. Refactoring
Beim Refactoring oder „Re-Architecting“ werden Anwendungen so umgestaltet, dass Cloud-native Features und Services optimal genutzt werden können. Dies kann die Aufteilung monolithischer Anwendungen in Microservices, die Einführung serverloser Architekturen oder die Implementierung moderner Entwicklungspraktiken wie DevOps umfassen.
5. Außerbetriebnahme
Im Rahmen des Migrationsprozesses sollten Unternehmen ihre bestehende IT-Landschaft evaluieren und Legacy-Systeme oder -Anwendungen identifizieren, die nicht mehr notwendig oder funktionsfähig sind. Die Stilllegung oder Einstellung von Legacy-Systemen kann den Betrieb rationalisieren und den Wartungsaufwand senken.
6. Beibehaltung
Zwar bietet die Migration in die Cloud zahlreiche Vorteile, doch unter Umständen müssen bestimmte Workloads oder Daten aufgrund von gesetzlichen Vorschriften, Leistungsanforderungen oder Bedenken hinsichtlich der Datenhoheit lokal verbleiben. Die Beibehaltungsstrategie beinhaltet die Identifizierung und effektive Verwaltung solcher Workloads.
7. Reimagining
Neben der einfachen Migration bestehender Workloads sollten Unternehmen auch ihre Geschäftsprozesse und IT-Architektur neu konzipieren, um die Möglichkeiten der Cloud voll ausschöpfen zu können. Dabei kann es sich um die Erschließung neuer Einnahmequellen, die Einführung cloudbasierter Technologien oder Initiativen zur digitalen Transformation handeln.
Jede Migrationsstrategie hat ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen. Der optimale Ansatz hängt von Faktoren wie der Komplexität der vorhandenen Anwendungen, Budgetbeschränkungen und organisatorischen Prioritäten ab.
Der Umstieg auf eine Hybrid Cloud bietet Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur modernisieren möchten, zahlreiche Vorteile:
Flexibilität und Skalierbarkeit: Hybrid-Cloud-Umgebungen bieten die Agilität, um Ressourcen je nach Bedarf auf- und abwärts zu skalieren, so dass sich ändernde Geschäftsanforderungen für Unternehmen effektiver berücksichtigt werden können. Ganz gleich, ob es darum geht, saisonale Nachfragespitzen zu bewältigen oder neue Services schnell bereitzustellen – die Flexibilität der Cloud ermöglicht eine größere Reaktionsfähigkeit und Agilität.
Kosteneffizienz: Durch die Nutzung von Cloud-Ressourcen können Unternehmen ihre IT-Ausgaben optimieren und die Kosten vermeiden, die mit der Wartung und dem Upgrade der lokalen Infrastruktur verbunden sind. Das nutzungsbasierte Preismodell von Cloud-Services stellt sicher, dass Unternehmen nur für die Ressourcen zahlen, die sie auch wirklich nutzen. Dadurch sind keine großen Vorabinvestitionen erforderlich und das Risiko von Overprovisioning wird verringert.
Sicherheit und Compliance: Während Sicherheitsbedenken oft als Hindernis für die Cloud-Einführung angeführt werden, bietet das Hybrid-Cloud-Modell einen ausgewogenen Ansatz, der es Unternehmen ermöglicht, die Kontrolle über sensible Daten zu behalten und gleichzeitig die Sicherheitsfunktionen der Cloud zu nutzen. Indem sie kritische Systeme und sensible Daten lokal vorhalten, können Unternehmen die Einhaltung von Branchenvorschriften und Datenschutzstandards sicherstellen.
Datenbackups: Bevor Sie eine Migration durchführen, ist es absolut entscheidend, über umfassende Backups zu verfügen. Dadurch werden Ihre Daten nicht nur vor potenziellem Verlust während des Migrationsprozesses geschützt, sondern Sie erhalten auch einen Fallback-Plan. Nutzen Sie sowohl lokale als auch cloudbasierte Backup-Lösungen, um Redundanz zu gewährleisten.
Anwendungsbewertung: Führen Sie eine gründliche Inventur Ihrer Anwendungen und Workloads durch. Bewerten Sie, welche Anwendungen für die Cloud-Migration geeignet sind, welche umgestaltet oder ersetzt werden müssen und welche lokal verbleiben sollten. Dieser Schritt beinhaltet häufig eine Leistungs- und Abhängigkeitsanalyse, um die Kompatibilität mit Cloud-Umgebungen sicherzustellen.
Stakeholder-Kommunikation: Eine klare Kommunikation mit allen Stakeholdern, einschließlich IT-Mitarbeitern, Abteilungsleitern und Führungskräften, ist unerlässlich. Legen Sie Erwartungen fest, kommunizieren Sie Zeitpläne und gehen Sie auf alle Bedenken bezüglich des Migrationsprozesses ein. Dadurch stellen Sie sicher, dass alle Teile des Unternehmens diesem Schritt zustimmen.
Ausführung der Migration
Datenübertragung und Synchronisierung: Migrieren Sie Ihre Daten in die Cloud-Umgebung mit sicheren, effizienten Übertragungsmethoden. Berücksichtigen Sie Bandbreitenanforderungen, potenzielle Ausfallzeiten und Datenintegritätsprüfungen. Synchronisierungstools können dabei helfen, Daten während der Migrationsphase umgebungsübergreifend auf dem neuesten Stand zu halten.
Anwendungsmigration: Führen Sie basierend auf der Bewertung vor der Migration die Migration von Anwendungen durch. Dies kann von einfachem Rehosting bis hin zu komplexen Rearchitecting- oder Replatforming-Maßnahmen reichen. Achten Sie darauf, dass Ihre Anwendungen für Cloud-Umgebungen optimiert sind, in denen Sie die Vorteile des Cloud-Computing voll ausschöpfen können.
Tests und Validierung: Strenge Tests sind unverzichtbar, um sicherzustellen, dass Anwendungen in der neuen Umgebung ordnungsgemäß funktionieren. Führen Sie Auslastungstests, Sicherheitstests und Benutzerakzeptanztests (UAT) durch, um die Leistung und Benutzerfreundlichkeit zu überprüfen. Beheben Sie alle Probleme, bevor Sie die Migration als abgeschlossen betrachten.
Optimierung nach der Migration
Performance-Monitoring: Überwachen Sie kontinuierlich die Leistungen von Anwendungen und Infrastruktur in der Cloud. Verwenden Sie Cloud-native Monitoring-Tools, um Nutzungsmuster, Reaktionszeiten und potenzielle Sicherheitsbedrohungen nachzuverfolgen. Diese Daten sind von unschätzbarem Wert für die laufenden Optimierungsbemühungen.
Ressourcenoptimierung: Cloud-Umgebungen bieten die Möglichkeit, Ressourcen dynamisch zu skalieren. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Nutzung und passen Sie Ressourcen an, um Kosten und Leistung zu optimieren. Ziehen Sie automatisierte Skalierungslösungen in Betracht, um Ressourcen in Echtzeit an den Bedarf anzupassen.
Kontinuierliche Verbesserung: Die Migration in die Hybrid Cloud ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Nutzen Sie die Agilität und Flexibilität der Cloud, um Anwendungen weiterzuentwickeln und neue Technologien und Praktiken wie Microservices, Serverless Computing und DevOps einzuführen und so agiler und innovativer zu werden.
Zusammenarbeit: Fördern Sie eine Kultur der Zusammenarbeit zwischen IT und Geschäftsbereichen, damit die Cloud-Strategien auf die übergeordneten Unternehmensziele abgestimmt sind. Unterstützen Sie funktionsübergreifende Teams dabei, gemeinsam an der Planung, Ausführung und Optimierung der Migration zu arbeiten.
Schulungen: Investieren Sie in Schulungen für Ihre IT-Mitarbeiter und Entwickler. Das Verständnis von Cloud-Technologien, Sicherheitspraktiken und Optimierungstechniken ist entscheidend, um das volle Potenzial der Cloud auszuschöpfen.
Governance und Auditing: Implementieren Sie strenge Governance-Richtlinien, um die Cloudnutzung, Compliance und Sicherheit zu verwalten. Regelmäßige Audits helfen dabei, unnötige Ausgaben, Sicherheitslücken und Compliance-Probleme zu identifizieren sowie den guten Zustand und die Effizienz Ihrer Cloud-Umgebung sicherzustellen.
Regelmäßige Evaluierung: Die Cloud-Landschaft und Ihre Geschäftsanforderungen werden sich weiterentwickeln. Überprüfen Sie Ihre Cloud-Strategie, -Architektur und -Performance regelmäßig. Informieren Sie sich regelmäßig über neue Cloud-Services und -Features, von denen Ihr Unternehmen profitieren könnte.
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