Das primäre Rechenzentrum befindet sich in Plaisir, einem Vorort von Paris. Hier wurden alle Business-Line-Anwendungen der Niederlassungen im Rahmen einer Konsolidierung der IT-Infrastruktur zentralisiert. Dieses Konsolidierungsprogramm wurde vor fünf Jahren initiiert, und hat zu einem stetigen Wachstum der Datenmenge im Rechenzentrum geführt. Das Rechenzentrum betreibt über 500 virtuelle Maschinen (VMs), die auf ein Dutzend physische Hochleistungsrechner verteilt sind.
In einem kleineren Rechenzentrum in den USA wird das gleiche Konsolidierungskonzept verfolgt. In Asien (Standort Singapur) basiert das Rechenzentrumsdesign auf einer virtuellen Infrastruktur. Dieses Rechenzentrum wird als Backup-Rechenzentrum für den Standort Plaisir und als Replikationsstandort für Niederlassungen auf der ganzen Welt genutzt.
Ende 2009 erreichte die Menge der VM-Daten im Rechenzentrum Plaisir sukzessive 20 TB. Damit zog das Rechenzentrum die gesamte Aufmerksamkeit des Produktions- Teams auf sich, denn - im Gegensatz zu kontinuierlich weiter ausgebauten Ressourcen wie Prozessoren, Festplatten und Bandbreite -, hatte sich die Backup Infrastruktur in der virtuellen Umgebung nicht in einem Maß weiterentwickelt, dass die Sicherung einer derart großen Datenmenge erlauben würde.
“’Die vorhandene Lösung, die auf Skripts und Exporten basierte, reichte nicht mehr für tägliche Backups der kritischen Produktionsdaten aus - diese konnten nicht mehr innerhalb eines Tages abgeschlossen werden”, erläutert Pierre-Philippe Martin, Systems und Network Engineer bei der Euler Hermes Group. “Außerdem konnten die verfügbaren Backup-Fenster nicht mehr die Anforderung regelmäßiger Backups anderer Anwendungen, wie z. B. der Entwicklung, erfüllen.”
Ein weiterer Auslöser für die Suche nach Backup-Lösungen, die eine Nutzung der neuesten VMware-Technologien ermöglicht, war der Wechsel zu VMware vSphere mit vStorage API.
Die Backup-Lösung musste für VMware-Umgebungen optimiert und vollständig in das Backup-Tool von IBM TSM (Tivoli Storage Manager) integriert werden. Dieses Tool wird für die gesamte physische Infrastruktur genutzt, auf der die Business- Continuity-Planung (BCP) von Euler Hermes basiert.
Die Überprüfung verschiedener Softwareanbieter ergab, dass nur Backup & Replication von Veeam diese beiden Voraussetzungen erfüllen konnte. INETD Consulting, der primäre Systemintegrator von Euler Hermes, hat zuvor den Nutzen der Kombination von Veeam Backup & Replication und IBM TSM in einer ähnlichen Umgebung validiert.
“Die Replikationsfunktion, die standardmäßig in der “2-in1”-Lösung von Veeam enthalten ist, war angesichts unserer mittelfristigen Anforderungen ein weiteres Argument für Veeam”, erläutert P.-P. Martin.
Heute ist Veeam Backup & Replication in den Rechenzentren in Plaisir und Singapur und deren Filialen, die noch immer über durchschnittlich zwei physische Server für 20 virtuelle Maschinen verfügen, in Betrieb. Die Inbetriebnahme im Rechenzentrum in den USA ist derzeit in Arbeit.
Veeam Backup & Replication, seit Anfang Februar 2011 an den meisten Euler Hermes-Standorten im Einsatz, nutzt alle Innovationen, die vStorage von VMware bietet. Die wesentlich schnelleren vollständigen und inkrementellen Backups werden nun innerhalb der definierten Backup- Fenster abgeschlossen und wirken sich nicht auf die Produktion aus, denn der Ressourcenbedarf ist minimal. Auf Basis der täglichen inkrementellen Backups können jetzt synthetische Full-Backup erstellt werden, statt Full-Backups in der Umgebung durchzuführen.
Die Veeam-Lösung ermöglicht Backups virtueller Maschinen auf Disk. Danach zentralisiert IBM TSM die Backups der virtuellen und physischen Umgebungen, übertragt diese auf eine virtuelle Bandbibliothek (Virtual Tape Library/VTL) und managt die Replikation an die Remote-Standorte sowie das Auslagern auf Band.
Das Euler-Hermes Team nutz Email Notifications zur lückenlosen Überwachnung des Backups. Die gesammelten Daten werden für die Erstellung von angepassten Berichten genutzt, z. B. zur Erstellung des Backups-Status pro Maschine.
Endgültiges und wichtigstes Ziel der Veeam Backup-/IBM TSM-Integration ist die Koordination der Backup-Jobs durch den externen Scheduler IBM TWS (Tivoli Workload Scheduler). Dieses Planungs-Tool wird sowohl TSM als auch Veeam Backup & Replication steuern und eine vollständige Konsistenz zwischen den beiden Backup-Arten erzeugen, um die Synchronisierung der Exporte durch Veeam sowie die Wiederherstellung des TSM-Backups zum richtigen Zeitpunkt sicherzustellen.
Die Wiederherstellungsfunktion wurde bereits erfolgreich eingesetzt, und die “Instant Restore”- Funktion hat sich als sehr nützlich bei der Wiederherstellung von virtuellen Maschinen innerhalb von Stunden statt erst nach einem Tag erwiesen. Diese erfolgt den Anwendern gegenüber nahtlos. Die Anwender können unbeeinträchtigt produktiv arbeiten, während entsprechende Probleme behoben werden.
“Mittelfristig soll die Replikationsfunktion von Veeam auch für die Replikation von Backups aus den Niederlassungen zum Rechenzentrum in Plaisir genutzt werden. Dort steht eine VMware-Infrastruktur ausschließlich für die Business- Continuity-Planung (BCP) zur Verfügung”, erklärt P.-P. Martin.