Von Bauteilen für die Automobilindustrie und die Luftfahrt bis hin zu Wintersportartikeln werden heute eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte mit Lösungen von Fill hergestellt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Gurten ist unter anderem die weltweite Nummer 1 bei Snowboardproduktionsmaschinen. 3,2 Millionen Paar Alpinski, 800.000 Snowboards und 1,6 Millionen Paar Langlaufski werden jährlich produziert. Gleichzeitig sind heute in jedem dritten Pkw weltweit Teile verbaut, die auf Fill-Anlagen gefertigt wurden, wie zum Beispiel Zylinderköpfe und Karosseriekomponenten.
Um sich als Weltmarkt- und Innovationsführer in ganz unterschiedlichen Branchen und Märkten weltweit behaupten zu können, muss sich Fill permanent weiterentwickeln und an Kundenanforderungen anpassen. Ein hoher Automatisierungsgrad, die durchgängige Digitalisierung der Produktionsabläufe und intelligente Steuerungssysteme im Hintergrund sind Schlüsselfaktoren für den Erfolg.
Virtuelle und physische Prozesse verschmelzen in der smarten Fertigung von Fill zunehmend miteinander. Das heißt auch, dass immer mehr Daten und Anwendungen rund um die Uhr zuverlässig zur Verfügung stehen müssen. Alleine mit internen Ressourcen war das für die IT-Organisation nicht mehr zu bewältigen.
„Wir sind ein Sondermaschinenbauer, kein IT-Unternehmen“, so Helmut Wagner, Teamleiter Informationstechnologie bei Fill. „Unsere Fachabteilung stieß daher beim Thema Datensicherung irgendwann an ihre Grenzen. Die Konfiguration der Backup-Jobs, die Administration und Wartung der erforderlichen Infrastruktur und die notwendigen Recovery-Tests nahmen immer mehr Zeit in Anspruch. Zudem ist es mit begrenztem Personal einfach nicht möglich, eine 100-prozentige Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Schon eine Nachlässigkeit kann zu einem Datenverlust führen, der im schlimmsten Fall existenzgefährdend ist.“
Die IT-Verantwortlichen von Fill suchten daher nach einem passenden Backup-as-a-Service-Modell (BaaS). Dabei ging es nicht nur um den Schutz der wichtigsten geschäftskritischen Systeme, sondern auch um die schnelle Wiederherstellung von Ressourcen bei einem Totalausfall des Fill-Rechenzentrums. Das Unternehmen wollte kein eigenes Ausfallrechenzentrum einrichten und betreiben, sondern die benötigten Server-, Storage- und Netzwerk-Kapazitäten im Desasterfall als flexible Dienstleistung beziehen.
„Ganz entscheidend war für uns, dass unser Partner eine Backup- und Disaster-Recovery-Strategie entwickelt, auf die wir uns wirklich verlassen können“, unterstreicht Wagner. „Es gibt so vieles, das bei der Sicherung großer Datenmengen schief gehen kann — daher legten wir großen Wert auf eine zuverlässige Technologie, regelmäßige Tests und eine vollkommen transparente Dokumentation.“
Nach einer Marktanalyse fiel die Wahl schließlich auf den IT-Serviceprovider Infotech EDV-Systeme und eine Cloud-Datenmanagement-Lösung von Veeam. „Das Gesamtpaket von Infotech und Veeam überzeugte uns von Anfang an“, erklärt der IT-Teamleiter. „Infotech verbindet sehr viel technologisches Know-how mit ausgewiesener Servicekompetenz und hat seinen Sitz zudem nur wenige Kilometer von unserer Zentrale entfernt. Und Veeam bietet aus unserer Sicht die ausgereiftesten Lösungen für die hochverfügbare Bereitstellung physischer, virtueller und cloudbasierter Workloads.“
Infotech implementierte bei Fill zunächst Veeam Backup & Replication für die Sicherung der virtualisierten Serverinfrastruktur, die auf VMware vSphere basiert. Mehr als 150 virtuelle Maschinen — darunter zahlreiche geschäftskritische Anwendungen wie das ERP-System, CAD/CAM-Software oder Anwendungen für Simulation und Industrial IoT — werden heute automatisiert mit Veeam-Technologie gesichert. Veeam Cloud Connect überträgt dabei Kopien der Backup-Dateien immer auch in das Rechenzentrum des Serviceproviders.
Ausgefallene virtuelle Maschinen können mit Instant VM Recovery innerhalb von Minuten direkt aus dem Backup neu gestartet werden. So lassen sich Unterbrechungen für die laufenden Fertigungsprozesse vermeiden. Auch eine granulare Wiederherstellung einzelner Anwendungsobjekte ist möglich. Mit dem Veeam Explorer für Microsoft SQL Server kann Infotech beispielsweise Datenbanken transaktionsgenau auf einen bestimmten Zeitpunkt zurücksetzen — enorm hilfreich bei Systemen, die wichtige Produktionsdaten verwalten.
Fill hat mit der Backup-as-a-Service-Lösung von Infotech und Veeam jederzeit die Gewissheit, dass die IT-Ressourcen zuverlässig gesichert werden. Die Veeam-Technologie SureBackup überprüft automatisch die Wiederherstellbarkeit aller gesicherten Systeme, Infotech wertet zudem täglich die Logfiles und Reports der Veeam-Lösung aus. Bei Fehlermeldungen werden Fill und Infotech sofort per E-Mail-Alert benachrichtigt. „Die Verantwortlichkeiten sind in diesem Fall klar geregelt“, betont Helmut Wagner. „Infotech identifiziert dann sofort die Ursache des Fehlers und kümmert sich um eine Lösung.“
Gemeinsam mit dem Serviceprovider erarbeitete Fill auch eine umfassende Disaster-Recovery-Strategie. Im ersten Schritt wurden dabei die Anwendungen definiert, die für den Produktionsbetrieb zwingend benötigt werden. In einem umfassenden Disaster-Recovery-Test untersuchten die Projektpartner dann, wie lange es dauert, um alle diese Systeme im Desasterfall wieder zur Verfügung zu stellen.
„Das Ergebnis war für uns sehr aufschlussreich“, berichtet Wagner. „Die manuelle Wiederherstellung unserer wichtigsten Dienste dauerte mehr als 24 Stunden. Mit Veeam können wir diesen Wert in Zukunft erheblich reduzieren.“
Für eine optimierte Disaster Recovery nutzen Fill und Infotech künftig den Veeam Availability Orchestrator. Diese Lösung ermöglicht es, die Recovery von IT-Systemen aus Backups und Replikaten perfekt zu orchestrieren. Server werden automatisch in der optimalen Reihenfolge wiederhergestellt und hochgefahren. Vorbereitete Skripte für Dienste wie Microsoft Exchange, Active Directory oder SQL-Datenbanken beschleunigen die Wiederherstellung einzelner Applikationen. Zudem kann der Veeam Availability Orchestrator auch die Instant-VM-Recovery-Technologie nutzen, um Systeme direkt aus Backup- Files heraus neu zu starten.
„Finale Ergebnisse stehen zwar noch aus, aber wir rechnen damit, dass alle geschäftskritischen Systeme innerhalb von vier bis fünf Stunden wieder laufen würden“, schätzt der IT-Teamleiter. „Wir könnten also selbst bei einem Totalausfall unseres Rechenzentrums schon nach kürzester Zeit die Produktion für unsere Kunden wieder aufnehmen.“
Der Veeam Availability Orchestrator bietet zudem die Möglichkeit, die Disaster-Recovery-Strategie regelmäßig zu testen — ohne dass die Produktivsysteme belastet werden. Die Ergebnisse dieser Tests werden im Detail über die integrierten Reporting-Funktionen dokumentiert. So hat Fill jederzeit einen aktuellen Nachweis, dass eine ausreichende Risikovorsorge vorhanden ist.
„Wir sind mit den Möglichkeiten des Backup- und Disaster-Recovery-Service rundum zufrieden“, fasst Helmut Wagner zusammen. „Im nächsten Schritt werden wir daher auch unsere Microsoft Office 365-Daten mit Veeam im Rechenzentrum von Infotech sichern. Unsere PCs und Notebooks wollen wir künftig ebenfalls in den Backup-Service integrieren. Damit sorgen wir dafür, dass die Verfügbarkeit unserer IT vom Client bis zur Cloud durchgängig geschützt ist.“
Fill ist ein international
führendes Maschinen- und
Anlagenbauunternehmen mit
Hauptsitz in Gurten/Österreich.
Lösungen von Fill kommen heute
unter anderem in der Automobil-,
Luftfahrt-, Sport- und Bauindustrie zum
Einsatz. In den Bereichen Aluminium-
Entkerntechnologie, Gießereitechnik,
Holzbandsägetechnologie sowie bei Skiund
Snowboardproduktionsmaschinen
ist das Unternehmen Weltmarktund
Innovationsführer. Das 1966
gegründete Unternehmen befindet
sich zu 100 Prozent in Familienbesitz,
beschäftigt mehr als 920 Mitarbeiter
und erzielte 2019 einen Umsatz von
rund 169 Millionen Euro.
Die hochgradig digitalisierten
Entwicklungs- und
Produktionsprozesse bei Fill
hängen heute mehr denn je von
der zuverlässigen Verfügbarkeit
von Daten und Anwendungen ab.
Allerdings waren die vielen
Prozesse rund um die
Datensicherung — von der
Konfiguration der Backup-Jobs über
die Planung der Speicherkapazitäten
bis zur regelmäßigen Überprüfung
der Wiederherstellbarkeit — von
der internen IT-Abteilung nicht
mehr zu leisten. Daher plante das
Unternehmen, Backup, Restore und
Disaster Recovery seiner IT an einen
externen Dienstleister auszulagern.